Foto: Isabelle Brügger
Auf zwei mögliche Themen wurde ich immer wieder angesprochen, als ich in den letzten Wochen erwähnte, es ginge im nächsten Heft um den Calanda: auf das Bier und auf den Wolf. Tatsächlich meint man im Unterland ja, Calanda Bräu sei so etwas wie das Bündner Nationalgetränk, und von den Wölfen hat man in den letzten elf Jahren, seit sich am Calanda das erste Rudel der Schweizer Neuzeit angesiedelt hat, auch schon gehört. Als in diesem Sommer ein Gnadenschuss die «Urmutter» dieses Rudels erlöste, da kam auch ich ins Zweifeln: Wäre das nicht ein schöner Aufhänger gewesen, um quasi einen Nachruf auf diese alte Wölfin zu schreiben?
Wir lassen diesen andere schreiben. Einen kleinen Nachruf haben wir dennoch im aktuellen Heft: Auf den roten Turm auf dem Julier, der im August zum letzten Mal als Spielstätte für das Kulturfestival Origen gedient hat, bevor er abgerissen wurde. Ein wirklich schöner Bau, gerade durch seine eigentliche Unmöglichkeit, denn wer bewilligt heute schon noch solche Investitionen ausserhalb der Bauzone? Dieselbe Frage stellt sich nun, da Origen Pläne für einen neuen, dauerhaften Turm hat. Man darf gespannt sein.
Gespannt sind hoffentlich auch Sie, darauf nämlich, was wir abseits von Wolf und Bier rund um und auf dem Calanda gefunden haben. Ich muss zugeben, ich war vielfach selbst überrascht, wie viel dieser von unten gesehen simple Berg zu erzählen hat. Ich wünsche viel Lesevergnügen.
Julian Reich
Redaktionsleiter